Wie orientieren sich Weitstreckentauben oder auch Maratontauben?

 

Früher war die Taubenpost ein unersetzlicher Nachrichtendienst, mit dem Informationen über den Luftweg verschickt werden konnten. Denn Brieftauben sind Meister der Orientierung und finden immer den direkten Weg nach Hause. Dazu benutzen sie verschiedene Arten von Kompassen zur Navigation.

Brieftaube auf dem Kriegsfeld

Auf dem Kriegsfeld wurden Weitstreckentauben - Meldetauben mit Zetteln an Füssen oder Rücken freigelassen. Dank ihrem einzigartigen Orientierungssinn flogen die Tiere auf direktem Weg nach Hause – zum Futterort - wo sie ihrem Besitzer die Nachricht überbrachten. Bild: Malindine E G (Lt)/WIkimedia

Beruf: Brieftaube

Wir kennen Tauben vor allem als grau gefiederte Stadtbewohner. Sie sitzen auf Regenrinnen und Tramleitungen und picken Brotkrumen von den Trottoirs. Stadttauben können aber auch ein ganz anderes Leben führen, nämlich ein Berufsleben als Brieftauben. Diese werden gezüchtet und in großen Vogelkäfigen, so genannten Taubenschlägen, gehalten. Dort werden sie gefüttert und für ihre Einsätze trainiert. Das Spezielle an den Weitstreckentauben ist, dass sie auch aus grosser Entfernung von einem fremden Ort mühelos den Weg zurück nach Hause finden, auch wenn der Weg mehrere hundert Kilometer lang ist. Noch bevor es Flugzeuge gab, wurde mit der Taubenpost die Flugpost erfunden.

 

Taubenpost als Nachrichtendienst in Kriegszeiten

Schon seit Jahrtausenden nutzen Menschen Brieftauben, um Nachrichten zu übermitteln, indem sie am Fuss oder Rücken der Tiere einen Zettel befestigen. Die alten Römer setzten die fliegenden Boten vor allem für militärische Zwecke ein – dank der Taubenpost konnte man auf dem Schlachtfeld mit Verbündeten Nachrichten austauschen. Ausserdem konnten die Tiere ungehindert Landesgrenzen überfliegen. Darum waren Brieftauben auch in späteren Kriegen unersetzliche Kommunikationsmittel. Bis zu 100'000 Brieftauben wurden allein im ersten Weltkrieg eingesetzt! Besonders tapferen Exemplaren wurden sogar Medaillen wie die „Dickin Medal“ verliehen, die höchste britische Auszeichnung für Tiere im Kriegseinsatz. Auch die Schweizer Armee unterhielt bis 1996 einen Brieftaubendienst mit 30'000 Tauben.

Übrig bleiben Flugwettbewerbe und Hochzeitsflüge

Inzwischen haben moderne technische Kommunikationsmittel  die tierischen Luftboten verdrängt. Allerdings gibt es viele Hobby-Taubenzüchter, die mit ihren Brieftauben sportliche Wettbewerbe austragen. Dabei werden die Tiere etwa 100 bis 1000 km entfernt ausgesetzt. Anschliessend wird die Zeit bis zu ihrer Ankunft zuhause gemessen. Auch das Fliegenlassen von weissen Brieftauben an Hochzeiten und anderen festlichen Anlässen ist beliebt, denn die Taube gilt als Friedenssymbol.

Dank innerem Kompass und Karte geht’s auf direktem Weg nach Hause

Wieso die Taube auf dem schnellsten Weg und nicht im Zick-Zack nach Hause fliegt, hat einen nachvollziehbaren Grund: Sie möchte bei ihrem Flug so wenig Energie wie möglich verlieren. Warum Brieftauben aber einen so guten Orientierungssinn haben, kann man bis heute nicht genau erklären. Man nimmt an, dass sie in ihrem Gehirn eine Landschaftskarte erstellen und sich mit einer Art „innerem Kompass“ darauf orientieren. Wie Zugvögel benutzen sie dazu den Stand der Sonne und der Sterne. Auch nimmt man an, dass sie visuelle Landmarken (also zum Beispiel bestimmte Flüsse oder Berge) benutzen, um sich ihre „innere Karte“ anzulegen. Wie ist es aber dann möglich, dass die Brieftauben von einem Aussetzort in einem ihnen völlig fremden Gelände den Heimweg finden?

Das Erdmagnetfeld hilft! Doch wo ist der Sensor?

Brieftauben besitzen ein Zeitgefühl, deshalb erkennen sie am Sonnenstand, ob die Sonne im Westen oder Osten steht und können so die Himmelsrichtungen bestimmen. Ausserdem benutzen sie ebenso wie Zugvögel das Erdmagnetfeld zur Orientierung. Erst wenn sie wieder in der Nähe des Taubenschlags sind, benutzen sie Landmarken als Navigationshilfe.

Wo genau sich allerdings der Magnetsinn im Taubenkörper befindet, ist noch unklar. Lange wurde angenommen, dass eisenhaltige, magnetische Nervenzellen im Schnabel der Vögel als Sensor dienen. Jedoch fanden Forscher kürzlich heraus, dass diese Zellen sogenannte Fresszellen sind und der Immunabwehr dienen – und nicht wie angenommen der Navigation. Nun beginnt das Rätseln nach dem Ort des Magnetsinns dieser Pfadfinder der Lüfte von neuem.

Gerüche, Infraschall und sogar Autobahnen als Navigationshilfe

Einige Wissenschaftler vermuten ausserdem, dass Brieftauben Gerüche zur Orientierung benutzen. Auch Infraschall könnte den Tieren bei der Navigation behilflich sein. Dieser entsteht durch die Atmosphäre (Wind zum Beispiel verursacht Infraschall) und die Oberflächenspannung der Erde, sowie durch Luftdruckunterschiede. Mit ihrem sensiblen Innenohr nehmen die Brieftauben diese Infraschallwellen wahr und können sich daran orientieren. Und einige Brieftauben sollen sogar Autobahnen und Bahnstrecken folgen, um den kürzesten Weg von A nach B zu finden.

Kurz gesagt, wie genau sich Brieftauben orientieren, wird weiterhin intensiv in der Forschung untersucht. Wahrscheinlich nutzen die beeindruckenden Luftboten ein Zusammenspiel von Sonne, Sterne, Landmarken, Erdmagnetfeld, Gerüche und Infraschall um ihren Weg zu finden.

Quelle:
Originalpublikation Magnetsinn

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 
 
 
 
 
 

Kalter Krieg auf Britisch: Kamikaze-Tauben sollten Russland angreifen

Der britische Sinn fürs Skurrile griff im Kalten Krieg auch unter Militärs vehement um sich. Wie aus jetzt veröffentlichten Geheimdienst-Dokumenten hervorgeht, wollten die Briten dressierte Kamikaze-Tauben als fliegende Biowaffen gegen Russland in Stellung bringen.

 
Großbritannien
 

Als die Sowjets 1946 alles daran setzten, eigene Atomwaffen zu entwickeln, dachten sich die Briten eine neue, schreckliche Waffe aus, gegen die es keinen Schutz geben sollte: Brieftauben, umfunktioniert zu gefiederten Bomben, die ihre tödliche Fracht - in diesem Fall Sprengladungen oder Biowaffen - tief ins Reich des Gegners tragen sollten.

 

 
Geheimdienst-Dokumente, die jetzt von den britischen National Archives in Kew veröffentlicht wurden, brachten den skurrilen Plan ans Tageslicht. Wie die Zeitung "The Independent" berichtet, fußte der Plan des Luftwaffenoffiziers William Rayner auf der Studie eines Amerikaners. Der hatte behauptet, Tauben könnten zuverlässig auch Ziele finden, die sie nie zuvor gesehen hatten - mit Hilfe ihres Orientierungssinns, der sich nach dem Erdmagnetfeld richtet.

Die vom Radar nicht zu ortenden gefiederten "Bomber" sollten auf diese Weise kleine Ladungen von Explosiv- oder Biokampfstoffen in ihre Zielgebiete tragen. "Tausend Tauben jeweils mit einer 60 Gramm schweren Explosiv-Kapsel, die in Intervallen in einem spezifischen Ziel landen, können für eine ernste und unschöne Überraschung sorgen", zitierte der "Independent" aus den direkt nach Ende des Zweiten Weltkriegs erarbeiteten Dokumenten.

Eine eigens für die Zukunft der britischen Militär-Tauben eingesetzte Kommission schlug noch andere Tricks vor. So sollten die Kampfvögel mit neuartigen Ballons tief in feindliches Gebiet geschmuggelt, von Raketen abgeworfen werden oder sich mit Sprengladungen in gegnerische Suchscheinwerfer stürzen. Der Vorschläge wurde jedoch - kaum verwunderlich - als unrealistisch verworfen.

Hintergrund der Pläne war die Existenz zahlreicher Brieftauben in Diensten des Militärs während des Krieges. Die Vögel hatten Botschaften zwischen London und Geheimagenten im Ausland hin- und hertransportiert. Nach dem Krieg suchte man nach anderweitigen Möglichkeiten für deren Einsatz. "Es ist klar, dass es in der Taubenforschung keinen Stillstand geben wird; wenn wir nicht damit experimentieren, werden es andere Mächte tun", heißt es in den Papieren. Der Ausschuss zum militärischen Einsatz von Tauben wurde letztlich im Jahr 1950 aufgelöst.

 
 

 

 

Allgemein Wissenswertes über Tauben

 

Die Geschichte der Taube am Beispiel der Brieftaube 

Der Ursprung der Beziehung zwischen Mensch und Taube geht weit in die Geschichte zurück. Man geht davon aus, daß unsere heutige Brieftaube von der sogenannten "Rottaube" abstammt. Mit der Zeit haben die Menschen durch verschiedene Zuchtmethoden eine Reihe von Rassen entstehen lassen.

 Die Taube als Haustier wurde und wird auf unterschiedliche Weise genutzt. Schon bei den alten Ägyptern waren Tauben als Delikatesse sehr beliebt. Deshalb befinden sich noch heute in einigen Gebieten Ägyptens die ältesten und mit bis zu 20000 Tieren die größten Taubenschläge der Welt. Auch die Römer und der mittelalterliche Adel sahen Tauben gern auf ihrem Speiseplan.

 In anderer Weise nützlich waren Tauben in früheren Zeiten, weil sie als Orientierungshilfe bei der Schifffahrt mitgeführt und zur Ortung der Küste verwendet wurden.  

Von Homer ist überliefert, daß die griechischen Seefahrer von ihren Schiffen Tauben freiließen und aus deren Flugverhalten die Richtung des nächstgelegenen Landes oder der nächsten Insel erkennen konnten. Tauben waren also ein bedeutendes Hilfsmittel zur Erkundung der griechischen Inselwelt, der Grundpfeiler für die Seemacht des alten Athens.

 Um seine Eroberungen in Gallien zu sichern ließ der römische Feldherr Julius Cäsar Botentauben einsetzen, welche ihm die Nachrichten über ausbrechende Unruhen überbrachten. So verschaffte er sich einen schnellen Kommunikationsweg, der es ihm ermöglichte, seine Legionen rechtzeitig in Marsch setzen zu können.

 Als Überbringer von Botschaften – und damit als Brieftauben - wurden sie erstmals 5600 v. Chr. in Ägypten sowie im gesamten Altertum eingesetzt.

Bereits zu dieser Zeit zog der Mensch militärischen, politischen und wirtschaftlichen Nutzen aus dem Einsatz von Brieftauben. So wurde auch die Kunde von der Krönung des Pharao Ramses II (1324 - 1258 v. u. Z.) von ihnen verbreitet.  

Auch andere große Herrscher machten sich die besondere Fähigkeit der Tauben zunutze. So richteten ägyptische Sultane im Mittelalter eine staatliche Taubenpost ein, in die alle Städte einbezogen waren. Dieses Nachrichtensystem bestand bis etwa 1500.

 Auch der Kalif von Bagdad, Nur-Eddin (1146 - 1174), etablierte eine Brieftaubenpost, die aber bereits 100 Jahre später von den Mongolen bei der Zerstörung Bagdads im Jahre 1258 beendet wurde.

 Im 12. und 13. Jahrhundert brachten die Kreuzritter neben vielen materiellen und kulturellen Schätzen und Gütern auch die Botentaube von ihren Beutezügen nach Palästina mit nach Europa.

 Seither fand sie auch in unseren Breiten zunehmend Verwendung. Die schnelle Informationsübermittlung zum eigenen wirtschaftlichen Vorteil zu nutzen, das gelang mit besonders durchschlagendem Erfolg den Rothschilds. Als Napoleon 1815 in der Schlacht von Waterloo seine vernichtende Niederlage erfuhr, wurde die Nachricht darüber per Botentauben nach London überbracht. 

Den Informationsvorsprung nutzend erwarb das Haus Rothschild sofort die noch niedrig gehandelten englischen Staatspapiere und konnte damit den Grundstock für seinen späteren legendären Reichtum legen.

 Wegen des Bedarfs an schneller und zuverlässiger Nachrichtenübermittlung, richtete das Antwerpener Handelsblatt ab 1848 regelmäßig verkehrende Taubenstafetten ein. Zwischen Paris, London, Madrid und Frankfurt sowie zwischen Brüssel, Berlin und Aachen entstanden Netzwerke, in denen die Brieftaube als Träger fungierte.  

Immer wieder versuchte man durch den Einsatz der Taube als schnelle Nachrichtenüberbringerin, politischen und wirtschaftlichen Vorteil zu erlangen.

 In der Schweiz wurde 1878 sogar ein Armee-Brieftaubendienst gegründet. In einem dafür entwickelten Merkblatt wurde die Brieftaube bis vor kurzem als: "Selbstreproduzierender Kleinflugkörper auf biologischer Basis mit fest programmierter automatischer Rückkehr aus beliebigen Richtungen und Distanzen" beschrieben. 

In einigen Ländern wie Frankreich, im ehemaligen Jugoslawien, in Italien, Portugal, Brasilien, Argentinien oder den USA werden Tauben heute noch als Schießobjekt verwendet. 

Selbst der Taubenkot findet in manchen Ländern als hochwertiger Dung Anwendung. Eine regelrechte Taubendungwirtschaft wird heute noch in der Türkei und im Iran  mit halbwilden Tauben betrieben. In Mitteleuropa wurde in früheren Zeiten Taubenkot sogar zur Verbesserung von saurem Bier und zur Herstellung einer Lauge, durch die die Brötchen locker und wohlschmeckend werden sollten, verwendet. 

Auch heute beschränkt sich die Nutzung der Tauben keineswegs auf die beliebten Wettflüge oder Rassetauben-Ausstellungen. Die jüngste Entwicklung sich Tauben zunutze zu machen, stellt ihr Einsatz als Bioindikator dar. Eier der Stadttauben werden auf die unterschiedlichen, durch den Menschen in die Umwelt gebrachten chemischen Verbindungen untersucht, um so Aufschluß über bestehende Belastungen zu erlangen.

 

 
 

 

 

Eiablage/Brutzeit/Aufzucht

Unsere Rassetauben brüten in der Regel von Ende Februar bis Ende August. Danach sollten die Geschlechter getrennt werden (Tauber im Alttierschlag, Täubinnen in den Jungtierschlag) um den Tieren in und nach der Mauser Ruhe zu gönnen um die Ressourcen für das nächste Zuchtjahr wieder aufzufrischen.

Die Täubin legt zwei Eier. Das erste am späten Nachmittag. Danach setzt sie einen Tag aus. Das zweite Ei wird folglich am Nachmittag des übernächsten Tages gelegt. Das erste Ei sollte nach der Ablage entfernt werden und durch ein Kunstei (im Fachhandel erhältlich) ersetzt werden. Nach Ablage des zweiten Eies wird das erste wieder untergelegt und das Kunstei entfernt. Dies hat zur Folge, dass die Eier gleichmäßig bebrütet werden und das erste Jungtier aufgrund der früheren Ablage (und folglich früheren Bebrütung des Eies) nicht einen Tag früher schlüpft. Gerade in den ersten Tagen wachsen die Jungtiere sehr schnell. Dies hätte zur Folge, dass das erste Jungtier dem zweitabgelegten immer voraus wäre. Somit könnte es kümmern und eingehen.

Die Brutzeit der Taube beträgt i. d. R. 18 Tage, gerechnet ab der zweiten Eiablage.

Die Eier sollten etwa nach dem fünften Bruttag geschiert (mit der Taschenlampe durchleuchtet) werden. Ab diesem Zeitpunkt ist erkennbar, ob die Eier befruchtet sind oder nicht. Man erkennt dies an einem Spinnwebenartigen Blutgewebe, in dessen Mitte sich ein schwarzer Punkt befindet. Sollte eines nicht befruchtet sein, kann dies entfernt werden. Sollten beide nicht befruchtet sein, ist es vorteilhaft, erst noch einige Tage abzuwarten, damit sich die Täubin erst wieder von der Eiablage erholen kann. Wenn man die Eier zu früh entfernt kommt es nicht selten vor, dass das nächste Gelege wieder unbefruchtet ist.

Sollte trotz o. g. Tipps das zweite Gelege auch wieder nicht befruchtet sein, kann man diesem Paar erst einmal ein Gelege eines anderen Paares unterlegen. Nach Aufzucht dieser Jungtiere klappt es meistens bei der folgenden Brut mit der Befruchtung des eigenen Geleges.

Für die Eier des Gelegetausches sollten nur Eier verwendet werden, die zwei bis maximal drei Tage früher/später als die Eier des eigenen Geleges abgelegt wurden. Jünger sollten sie nicht sein, da es sonst sein kann, dass die Tauben nach ca. 20 Tagen das Gelege verlassen, weil sie denken, ihre Brut schlüpft nicht mehr. Sie sollten aber auch nicht älter sein, da sonst unter Umständen die Kropfmilch, mit denen die Elterntiere ihre Jungen die ersten Tage ammen, noch nicht gebildet ist.

Das Gelege wird von beiden Elterntieren bebrütet. Der Täuber brütet zwischen 10 Uhr vormittags und 17 Uhr nachmittags. Den Rest der Zeit brütet die Täubin. Ebenso sind beide Elterntiere für die Aufzucht der Jungen verantwortlich.

Ca. zwei bis drei Wochen nach dem Schlupf kann in der Nistzelle bereits wieder eine zweite Nistschale zur Verfügung gestellt werden. Diese sollte etwas erhöht aufgestellt werden, damit die Nestlinge nicht an diese herankommen. Den Elterntieren steht die Möglichkeit zur Verfügung, das nächste Gelege zu bebrüten, während die Jungen weitergeammt werden. Etwa fünf Wochen nach dem Schlupf können die Jungtiere selbst fressen und können im Jungtierstall untergebracht werden. In diesem können sie ungestört fressen und stören auch die Eltern nicht bei der Aufzucht der nächsten Brut.

Die ersten Tage nach dem Absetzen der Jungtiere sollte darauf geachtet werden, dass diese fressen und vor allem trinken. Es kann unter Umständen sein, dass ihnen erst der Tränker näher gebracht werden muss. Dazu nimmt man die Taube und hält ihren Schnabel in den Tränker. Wiederholt man diesen Vorgang ein- bis zweimal, können die Tauben dies in der Regel in Zukunft selbst.


 
 



Die letzten drei Tauben des Militär-Brieftaubenschlags von Verdun. Rechts die Taube, die die tragische Botschaft des Kommandanten Raynal überbrachte.



 
 
 
 
 


„Tauben sind überlegene Tiere"

Decool malt seinen Plan für den Fall eines großen, Fukushima-ähnlichen Nuklearunfalls aus. Ein mobiler Taubenschlag würde in der Gegend des Reaktors platziert, etwa 50 Kilometer entfernt. Da die Tauben nur in eine Richtung, nämlich heimwärts, fliegen, müssten etwa 50 Vögel regelmäßig zum Reaktor gebracht werden. Bei einem Vorfall könnten Sie dann Nachrichten nach Hause tragen.

„Warum nicht", sagt Patrick Lagadec, ein Professor an der Eliteuniversität École Polytechnique, der sich auf unkonventionelles Krisenmanagement spezialisiert. „Wenn es einen großen Netzausfall geben sollte, wäre das Mobilfunknetz als erstes betroffen. Danach kann man nicht weiter vorhersagen, wie die Krise sich entwickeln würde." Eine Sprecherin von EDF wollten sich dazu nicht äußern.

Im Flugpostmuseum schaut sich Decool winzige Spionagewerkzeuge an, die die Vögel tragen konnten, lange bevor es Aufklärungsdrohnen gab. „Tauben sind überlegene Tiere", sagt er. „Man sieht es in ihren Augen."


 

 


 

 

Geschichte der Brieftaube



Geschichte:
"Tauben wurden wegen ihres guten Orientierungssinns und ihrer Flugtüchtigkeit (durchschnittliche Fluggeschwindigkeit ca. 60 km/h) schon früh zur Überbringung von (Brief-) Nachrichten eingesetzt (Brieftauben). In Ägypten und anderen Ländern des Mittleren Ostens wurde die Taubenpost um 1000 v.Chr. eingeführt. Etwa 500 Jahre später nutzten auch die Griechen und Römer Tauben zur Beförderung von Briefnachrichten. Die Araber setzten im 12. Jh. eine planmäßige Brieftaubenpost für Staatszwecke ein. In Europa verwendete man Brieftauben erst im 16. Jh., u.a. im niederländisch-spanischen Krieg. In der Mitte des 19. Jh. bestanden Brieftaubenpostverbindungen u.a. zwischen Brüssel, Antwerpen und Paris, die vor allem für das Übermitteln von Börsennachrichten und Zeitungsmeldungen genutzt wurden; in Aachen unterhielt die Nachrichtenagentur Reuter ab 1849 eine Taubenpost. Mit der Entwicklung der Telegrafie verlor die Brieftaubenpost allmählich ihre Bedeutung."

Einsatz beim Militär:
Während des Ersten Weltkrieges kamen "die Vögel mit dem unerschütterlichen Heimfindesinn" zur Truppe der Schweizer Armee. Dort waren sie bis 1995 im Einsatz. "Es ist fraglich, ob das eine weise Entscheidung war, denn die gefiederten Boten haben Vorteile, die weder motorisierte Kuriere noch die elektronische Datenübermittlung bieten können. Sie sind unauffällig, radarsicher, brauchen keinen Strom, man kann sie nicht abhören, und im Übrigen können sie ausser Nachrichten auch noch kleine Lasten transportieren, etwa Boden- oder Blutproben. Schickt man zwei Brieftauben mit derselben Nachricht ab, erreicht die Übermittlungssicherheit nahezu hundert Prozent. Tauben können täglich bis zu tausend Kilometer zurücklegen und sich sogar bei geschlossener Schneedecke orientieren. 1940 regte der amerikanische Verhaltensforscher Burrhus F. Skinner an, Tauben als Raketenleitsysteme zu nutzen. Die Tiere sollten auf bestimmte Zielmuster geprägt werden und dann, im Kopf einer Rakete kauernd, durch das Picken auf Lenkknöpfe das gewünschte Ziel ansteuern. Nach einigen Versuchen brachen die US-Militärbehörden das Projekt ab."
Der taktische Vorteil der Tauben liegt in ihrer Unauffälligkeit.

Brieftaubensport als Hobby:
Heute nimmt die Brieftaube ausschließlich zu Hobbyzwecken an Wettflügen teil. Hierbei legt sie Entfernungen von i.d.R. bis zu 650 km zurück. Diese Distanz fliegen die Tauben ohne Unterbrechung durch, sofern dies die Wetterbedingungen erlauben, mit bis zu 1600 m/min im Durchschnitt.



 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Brieftauben und Militär

Bilddokumentation im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr

Das Militärhistorische Museum der Bundeswehr ist in dem von 1873 bis 1876 errichteten Arsenalhauptgebäude untergebracht, im Zentrum eines großzügig angelegten Militär-Komplexes am Nordrand Dresdens (Albertstadt). Ihre ursprüngliche Funktion, die Arsenale oder aber auch Zeughäuser hatten, verloren diese am Ende des 19. Jahrhunderts und viele wurden stattdessen als Museum genutzt. In Dresden konnten erstmals Besucher ab dem Jahre 1897 die Arsenalsammlung besichtigen. Bis 1914 wurde diese zum Königlich- Sächsischen Armeemuseum ausgebaut. 1945 musste das nunmehr in Heeresmuseum Dresden umbenannte Haus kurzfristig seine Tore schließen und diente dann über mehrere Jahre als Stadthalle für diverse Veranstaltungen wie Konzerte, Vorträge, Theateraufführungen u. ä. Im Jahre 1972, nach einer kompletten Rekonstruktion des Hauses, öffnete es wieder als „Armeemuseum der DDR“ die Pforten. 1990/ 91 wurde das inzwischen in Militärhistorisches Museum Dresden (MHM) umbenannte Haus in die Struktur der Bundeswehr eingegliedert. Heute beherbergt das Museum am Olbrichtplatz 3 auf über 10 000 m2 Fläche einen Ausschnitt aus der deutschen Militärgeschichte seit dem Jahre 1500. Dazu gehören Uniformen, Ausrüstungen, Waffen und Orden. Zu den bemerkenswertesten Ausstellungsstücken gehören “Sojus 29” (Landeapparat der sowjetisch – deutschen Raumfahrtexpedition 1978) und “Brandtaucher” (eines der ersten deutschen Tauchboote aus dem Jahr 1850). Auf dem anliegenden Gelände (5000 m2) werden Großgerätetechniken wie gepanzerte Fahrzeuge, Flugzeuge, Geschütze und Wasserfahrzeuge ausgestellt. Auf der Grundlage einer neuen, innovativen und internationalen Anforderungen entsprechenden Ausstellungskonzeption wird das Militärhistorische Museum bis 2010 umgebaut. Die Ausschreibung gewann der weltberühmte Architekt Daniel Libeskind, der auch schon das Jüdische Museum in Berlin und den Freedom Tower in New York City als Nachfolge für die am 11. September 2001 zerstörten Haupttürme des World Trade Centers entworfen hatte. Der Entwurf sieht vor, das historische Gebäude mit einem keilförmigen Einbau zu ergänzen. In der Form eines Keils hatten die britischen Bomberverbände im Februar 1945 die Altstadt Dresdens angeflogen. Des Weiteren zeigt die Spitze des Keils auf den Ort in Dresden, an welchem die ersten Bomben abgeworfen wurden.

Die seit Sommer 2004 laufenden Baumaßnahmen und die inhaltliche Neugestaltung erforderten, das Hauptgebäude zu schließen. In einer extra hergerichteten Halle auf dem Museumsgelände wird während dieser Zeit der Ausstellungsbetrieb aufrecht erhalten. Auf 3000 qm präsentiert das Museum verschiedene Dauerausstellung. Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag, 9–17 Uhr, der Eintritt ist frei, Führungen erfolgen nach Vereinbarung. In der periodisch erscheinenden Broschüre des MHM wurde ich auf den folgenden Artikel der wissenschaftlichen Mitarbeiterin, Frau Barbara Turra, aufmerksam, der den Lesern nicht vorenthalten werden soll und den wir hier im Original wiedergeben.

Taubenpost

Die Nutzung von Tieren durch den Menschen hat eine sehr lange Tradition. So wurden z. B. seit der Antike Brieftauben unter Ausnutzen ihrer Fähigkeit, über größere Entfernungen und nach längeren Zeiträumen ihren Heimweg wiederzufinden, zum Transport von Nachrichten gezüchtet, denn der schnelle Besitz von Informationen ließ sich in politische, wirtschaftliche und militärische Vorteile verwandeln.

Auch das Militär setzte von alters her die Brieftauben ein. Im Ersten Weltkrieg wurden allein auf deutscher Seite etwa 25 000 Tauben verwendet. Im Kriegsfall mussten zivile Taubenzüchtervereine ihre Tiere dem Militär zur Verfügung stellen.

In Deutschland war das Brieftaubenwesen bis 1916 den Pionieren (Festungen) zugeordnet, danach erfolgte die Unterstellung unter die Fernsprechabteilungen des Nachrichtenwesens. Brieftaubenverbindungen wurden anfangs zunehmend zwischen ortsfesten Brieftaubenstationen aufgenommen, später zunehmend zwischen kleineren mobilen Trupps sowie in den vorderen Linien an der Front.

Trotz technischen Fortschrittes im Nachrichtenwesen waren Tauben schwer ersetzbar, waren sie doch zuverlässig, unauffällig, abhörsicher, arbeiteten unabhängig von zerstörter oder noch nicht installierter Technik, erreichten auch abgelegene Einheiten und konnten unkompliziert nicht nur durch Menschen und Hunde, sondern auch durch Flugzeuge, Panzer und Schiffe transportiert werden. Das Überbringen mikrofotografisch verkleinerter Originalnachrichten schloss zudem Ver- und Entschlüsselungsfehler aus und erlaubte auch die Sendung größerer Skizzen oder Pläne. Die zunehmende Weiterentwicklung der Kommunikationstechnik drängte den militärischen Einsatz von Brieftauben nach dem Zweiten Weltkrieg stark zurück.

Das Militärhistorische Museum Dresden konnte im Jahre 2005 ein interessantes Ausstellungsstück, eher eine wertvolle Dokumentation übernehmen: ein Fotoalbum (MHM, Inv.-Nr. BAAU0000) mit 96 Aufnahmen zum deutschen Militärbrieftaubenwesen im Ersten Weltkrieg in einem von Festungsbau-Offizier Oberleutnant Maier in Metz angelegten Fotoalbum. Die Fotografien zeigen Außen- und Innenansichten der in einer alten Kirche untergebrachten Brieftauben-Abteilung Metz, weiterhin Behälter zum Transport von Tauben durch Soldaten, Hunde und Flugzeuge sowie das zur Befestigung der Nachrichten an den Tauben notwendige Gerät. Auf zahlreichen an Oberleutnant Maier adressierten Feldpostkarten sind verschiedene fahrbare Taubenschläge im Kriegseinsatz zu sehen. Besonders beeindrukkend sind Fotografien, auf denen die Nutzung von Tauben unter den Bedingungen des 1916 aufgekommenen Gaskrieges zu sehen ist. Da Tauben in der Luft relativ unempfindlich gegen Gas sind, mussten sie nur am Boden geschützt werden. Deshalb wurden Gasschutzkästen konstruiert, die mit der Außenluft nur durch den Atemeinsatz der deutschen Gasmaske verbunden waren.

So weit der Artikel, der mit freundlicher Genehmigung des Leiters des Militärgeschichtlichen Museums, Oberstleutnant Freiherr von Richthofen, ebenso hier veröffentlicht werden darf wie ein Teil der Bilder. Frau Turra ist bereit, interessierten Besuchern nach Voranmeldung einen Blick in das Fotoalbum werfen zu lassen. (Tel: 0351 823- 2879). Aber auch sonst lohnt sich ein Besuch.



Die Alpenpower-Tauben sind Nachkommen der legendären Militärtauben aus Mittenwald, diese Weitstreckentauben mussten im 2. Weltkrieg unter dem Blutigem-Edelwieß über die Alpen um ihr Leben fliegen!

 
 

Alpenpower-Hochgebirgs-Brieftauben, Long distance pigeons for bad weather! 

 

 

 

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AS Golden Pigeon Race 2014

Gesendet: Samstag, 08. März 2014 um 01:38 Uhr
Von: "AS Golden Pigeon Race" <info@aspigeons.com>
An: abrams09@web.de
Betreff: AS GOLDEN PIGEON RACE 2014

 

Weitstreckentauben vom feinsten Weitstreckenblut und den härtesten Weitstreckenstämmen was die Zone 3 zu bieten hat… K.H.Kanski Linie 298, Morsnowski Linie 220, Ossi Schneider Linie Samy und Ossi usw.

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